Chronik

Die Arbeitsgemeinschaft „Nachverwendete Altdeutschland-Stempel" wurde im Mai 1956, die Arbeitsgemeinschaft „Brustschilde" im Oktober 1963 gegründet. Ihr Gründer und Leiter war Dipl. Hdl. Josef Hennies aus Hildesheim. Die Arbeitsgemeinschaften standen unter dem Dachverband des BDPh e.V. sowie der Poststempel-Gilde „Rhein-Donau e.V." Beide Argen wurden durch Herrn Hennies ab September 1974 zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeführt.

Im August 1966 fand erstmals eine gemeinsame Tagung beider Argen anlässlich der HANAPOSTA in Hannover statt. Auf dieser Ausstellung wurden die Rundbriefe der Arge „Nachverwendete Altdeutschland-Stempel" mit einer Vermeil-Medaille ausgezeichnet. Ab März 1971 fanden mehr oder weniger regelmäßige Treffen in Hildesheim statt. 1974 wurde Herrn Hennies in den Bund der Philatelistischen Prüfer BPP als Prüfer für die Brustschildmarken (Deutsches Reich Michel Nr. 1 - 30) berufen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Arbeitsgemeinschaft schon 10 Hefte über Nachverwendete Altdeutschland-Stempel in gedruckter Form veröffentlicht. Die Mitgliederzahl stieg im bisher behandelten Zeitraum kontinuierlich an und erreichte im Januar 1977 erstmals über 100 Mitglieder. Im November 1978 übernahm Herr Erich Bayartz aus Aachen die Leitung der Arge. Im Oktober 1980 teilt Herr Hennies der Arge mit, dass er deren Leitung wieder übernommen habe. Das Mitgliedsverzeichnis von 1981 verzeichnet 141 Mitglieder. Die Rundbriefe werden durch die Zuschriften der Mitglieder deutlich umfangreicher, was auf die persönlichen Bekanntschaften zurückzuführen ist, die sich bei den nun regelmäßigen zwei Treffen pro Jahr herausbilden.

1983 erscheint das Plattenfehler-Handbuch (Klein, Hesselbarth, Sommer). Der letzte Rundbrief unter der Leitung von Herrn Hennies erscheint im Juni 1985. Nach längerer Krankheit verstirbt unser verdienstvoller Gründer Josef Hennies im Herbst 1985.

Auf Initiative der Herren Brugger, Hesselbarth, Klein, Krug und Sommer findet im April 1986 in Weilburg eine Versammlung der Arge-Mitglieder statt. Die anwesenden 18 Mitglieder wählen einen mehrköpfigen Vorstand zur Fortführung der Arbeit. Vorsitzender wird Herr Karl-Peter Klein, Hameln, mit seinem Vertreter Günther Hesselbarth, Aerzen. Die Mitgliederzahl beträgt nach der Neugründung 112. Die inzwischen zur Tradition gewordenen zweimal jährlichen Arge-Treffen werden fortgesetzt. Dazu werden kompetente Referenten eingeladen, die zu speziellen Bereichen unseres Sammelgebietes vortragen. Diese philatelistischen Hauptthemen werden anschließend im Rundbrief allen Mitgliedern zugänglich gemacht. Daraus ergibt sich im Laufe der Zeit ein vorbildliches Nachschlagewerk über unser Sammelgebiet.

Im Herbst 1989 scheidet unsere Arge aus dem Dachverband der Poststempelgilde „Rhein-Donau e.V." aus. 1989 werden die Rundbriefe der Arge anlässlich der IPHLA 89 in Frankfurt am Main mit einer Silberbronze-Medaille ausgezeichnet.

Beim Herbsttreffen der Arge im Oktober 1990 in Tettnang wählen die Mitglieder Herrn Dr. med. Gert Noll, Frankfurt-Höchst, zum Arge-Leiter. Als Stellvertreter wird Hansmichael Krug, Frankfurt, bestimmt. Der neue Leiter ergreift sofort die Initiative und überführt die Arge in die Rechtsform eines eingetragenen Vereins (04.03.1991, AG Frankfurt) mit entsprechender, am 14.10.1990 verabschiedeter Satzung. In diesen Jahren werden der Teilnahme und Betreuung unserer Begleiterinnen verstärktes Gewicht beigemessen, mit dem Ergebnis, dass von Jahr zu Jahr mehr Mitglieder mit Partner anreisen. Am 30.09.1995 wird Peter Beutin, Rostock, zum 1. Vorsitzenden gewählt, da Dr. Noll sein Amt aus Gesundheitsgründen zur Verfügung stellen muss, Stellvertreter bleibt Hansmichael Krug. 1996 richtet die Arbeitsgemeinschaft zusammen mit der Arge NDP während der Messe in Essen eine Jübiläumsausstellung „125 Jahre Deutsche Reichspost" aus. Die Arbeiten für die Neuauflage des Plattenfehlerhandbuches werden fortgesetzt und unter der Federführung von Verbandsprüfer Martin-Wolfgang Sommer abgeschlossen. Das Werk kommt als Michel-Handbuch-Katalog des Schwaneberger Verlags im Herbst 2000 mit einer Startauflage von 2.500 Exemplaren auf den Markt.

2001 werden die Rundbriefe der Jahre 1999 - 2000 auf der NAPOSTA in Wuppertal ausgestellt und mit einer Großvermeil-Medaille ausgezeichnet.

Die Teilnahme mit den Rundbriefen an weiteren Literaturwettbewerben in den Folgejahren bis in die aktuelle Zeit ist zur Tradition geworden und führt regelmäßig zu hohen Auszeichnungen. Diese unterstreichen die hohe Qualität der veröffentlichten Beiträge und Forschungsergebnisse. 2003 konnten wir in Bremen das Jubiläum 40 Jahre Arge Brustschilde und 2006 in Chorin 50 Jahre Arge Nachverwendete Altdeutschlandstempel in würdigem Rahmen feiern. Am 24.04.2010 bestätigte die Mitgliederversammlung in Oldenburg eine Neufassung der Vereinssatzung. Diese wurde am 20.07.2010 vom Amtsgericht Frankfurt/Main im Registerblatt VR 9726 eingetragen. Auf der Mitgliederversammlung am 25.04.2015 wurde Siegfried Zimmermann zum neuen Vorsitzenden gewählt und löste damit Peter Beutin ab, der über 20 Jahre die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft prägte und zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde.

Am 19.05.2018 löste Josef Köjer Hansmichael Krug als 2. Vorsitzenden ab. Hansmichael Krug hatte bis dahin die Geschicke der Arbeitsgemeinschaft über 30 Jahre lang mit seiner Vorstandsarbeit entscheidend mit geleitet und beeinflusst.

Inzwischen hat sich auch die Gestaltung einer Homepage nach anfänglichen Startschwierigkeiten als tragfähig erwiesen. Sie wird regelmäßig überarbeitet und bietet Mitgliedern wie sonstigen interessierten Sammlern einen guten Einblick in die Brustschildphilatelie sowie in die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft. Die Gestaltung der Homepage wurde – ähnlich wie die Printmedien – schon mit zahlreichen Auszeichnungen belohnt.

Am 14.05.2022 übernahm Josef Köjer die Leitung der Arge als 1. Vorsitzender und Dr. Alexander Zill wurde als Stellvertreter gewählt.

Neben den Rundbriefen, die zweimal im Jahr Wissenswertes und Aktuelles zum Thema Brustschilde präsentieren, arbeiten immer wieder einzelne Mitglieder bzw. Teams an bestimmten Teilaspekten und veröffentlichen die Ergebnisse in Form von Katalogen oder Handbüchern. In der Regel werden diese im Rahmen einer Schriftenreihe herausgeben und den Mitgliedern als Jahresgabe kostenlos überreicht. Die Schriftenreihe mit inzwischen 8 Veröffentlichungen spiegelt gleichzeitig die begeisterte und fruchtbare Zusammenarbeit der Mitglieder wider, die im Austausch miteinander ihre Forschungsergebnisse präsentieren. Ihre Aufzählung gehört deshalb auch in die Chronik der Arge:

  • Nr. 1: Mischfrankaturen Brustschild und Pfennige, 1998 (Neuauflage 2022)
  • Nr. 2: Die Entwicklung der Paketpost-Beförderung in Hamburg 1849 bis 1874, 2005
  • Nr. 3: Schraubenkopfabdrucke auf Brustschildmarken, 2006
  • Nr. 4: Bahnpost-Stempel-Katalog, 1. Auflage 2010; 2. Auflage 2016
  • Nr. 5: Stempelkatalog Neue Deutsche Reichspostorte, 1. Auflage 2012; 2. Auflage, 2020
  • Nr. 6: Mischfrankaturen mit Brustschildmarken 1872-1875, 2018
  • Nr. 7: Stempelkatalog der NDP-Stempel ab 01.01.1868, 2018
  • Nr. 8: Stempelkatalog der Postagenturen in den badischen OPDen Carlsruhe und Constanz, 2021

Hinzu kommt die völlige Neubearbeitung und Ergänzung des Plattenfehlerhandbuches, das vom Schwaneberger Verlag 2016 in 3. Auflage herausgegeben wurde. Die meisten Bücher sind über den Menüpunkt „Publikationen“ noch erhältlich. Weitere Veröffentlichungen sind in der Vorbereitung und werden in den nächsten Jahren zugänglich gemacht.

Hansmichael Krug wurde für seine Verdienste im Oktober 2022 auf Vorschlag des Vorstandes von der Mitgliedersammlung zum Ehrenmitglied ernannt.

Zum Jubiläum „150 Jahre Deutsche Reichspost“ war eine Sonderschau im Rahmen der IBRA 2021 in Essen geplant. Da diese wegen der Corona-Pandemie ausfallen und auf das Jahr 2023 verschoben werden musste, wird diese Sonderschau während der NAPOSTA in Trier gezeigt. Hier geben zahlreiche beteiligte Mitglieder auf insgesamt 50 Rahmen einen breiten Einblick in die Vielfalt des Sammelgebietes „Brustschilde“.

Die Mitgliederzahl der Arbeitsgemeinschaft erhöhte sich im Laufe der Zeit kontinuierlich auf über 200 Mitglieder. Diese Zahl konnte in den letzten Jahren trotz gegenläufiger Trends in anderen Arbeitsgemeinschaften und philatelistischen Organisationen stabil gehalten werden.